Schon vor der Gründung der Firma Blücher-Elektronik (1995) gab es Aktivitäten  im Bereich der „Besetztmelder“. Das Bild (Bilder von li. nach re.) zeigt den Firmengründer Uwe Blücher im leicht angestaubten Zustand im Jahre 2011 beim Ausbau seiner während des Studiums im Jahre 1966 entwickelten Füllstandsanzeige für einen Getreidesilo.

Geschichte der Firma Blücher-Elektronik Berlin



 

Vor dem Bau der Anlage musste der Bediener des Silos immer über mehr als 100 Treppenstufen nach oben ins Dachgeschoss steigen und mit einer Handlampe nach dem Füllstand der Getreidezelle sehen, die gerade befüllt wurde. War die Zelle voll, musste der Elevator (Becherwerk) abschaltet werden, um ein Festfressen zu verhindern. Wurde das vergessen, löste sein Motorschütz aus und die ganze Anlage stand still. Dieser „Getreide-Besetztmelder“ war ein Segen für das Personal des Silos und war bis zu dessen Abriss im Jahre 2011 problemlos in Betrieb.

       Gemessen an der heutigen Zeit, war die Technik prähistorisch. Ein Relaiskontakt, der über ein Stößel betätigt wurde, war in einem Rohrabschnitt (s. Bild) montiert und mit einer im Bild nicht dargestellten Gummimembran abgedeckt. Befestigt war der Sensor an der Seitenwand der Getreidezelle kurz unterhalb der Decke. Der Relaiskontakt schloss, wenn das Getreide gegen die Membran drückte und somit den "Vollzustand" signalisierte. Ausgewertet wurde dieser Zustand mit einer simplen Relaistechnik (s. Bild) die unter dem Anzeigefeld untergebracht war. Die Anzeige wurde mit Glimmlampen realisiert, die die Lage der einzelnen Zellen ( 14 Stück) wiedergab. War eine Getreidezelle voll, wurde die entsprechende Glimmlampe im Anzeigefeld ein- und der das Getreide nach oben fördernde Elevator (Becherwerk) abgeschaltet. Eine Hupe alarmierte den Bediener des Silos, die er nur mit einer Quittungstaste zum Schweigen bringen konnte.

     Übrigens: Als Entlohnung für den Bau der Anlage, durfte ich auf Kosten des Auftraggebers meinen Führerschein machen. Leider habe ich diese Silo-Technik nicht weiter entwickelt und vermarktet obwohl es sicher weitere Kunden gegeben hätte. 

 

 

 

 

 

Meine große Heimanlage in Spur N war Ende der 70-iger Jahre der Auslöser zum Bau von Besetztmeldern für analog gesteuerte Modellbahnen. Ich wollte meine Anlage nach dem Prinzip der z- Schaltung mit einem Microcontroller steuern und fand im Postsportverein Berlin (Abt. Modellbahn) einen Mitstreiter. Die HO-Anlage dieses Vereins hatte erhebliche Ausmaße und hat mich bis zum Abriss, der durch Kündigung der Räumlichkeiten leider erforderlich wurde, jahrelang so intensiv beschäftigt, dass meine Heimanlage niemals ganz fertig wurde. Das was fertig war, wurde von meinem damals 10-jährigen Sohn Max betreut, der auf Jagd nach Softwarefehlern so ganz nebenbei das Programmieren in Assembler lernte. 

 

Die Clubanlage des Postsportvereins war sicher eine der ersten in Deutschland, die rechnergesteuert war. Unsere Erfahrungen beim Bau dieser Anlage haben wir in einem „Praxisbuch“ des FRANZIS-Verlages 1989 veröffentlicht.

 

Da Modellbahner bekanntlich niemals aufgeben, musste in neuen Räumen eine neue Club-Anlage konzipiert werden. Diese sollte nach dem DCC-Prinzip arbeiten und mit einem Rechner gesteuert werden. Als Steuerungsprogramm diente das Programm DC300, das von den Herrn Focke/ Novender auf kommerzieller Basis entwickelt wurde. Natürlich wurden auch für die neue Anlage Besetztmelder benötigt, die nun aber DCC-tauglich sein mussten. So wurde Anfang der 80-iger Jahre der 8-fach Gleisbesetztmelder GBM8X entwickelt, der eine Rückmeldung mit dem s88-Bus ermöglichte (Abb. 4). Leider mussten wir feststellen, dass der s88-Bus zwar sehr einfach aber auch sehr störanfällig ist. Ich habe dann im Jahre 1995 die Firma Blücher-Elektronik gegründet und zusammen mit meinem Sohn für eine Großanlage in der Eifel den 16-fach Gleisbesetztmelder GBM16X mit steckbaren Interfaces- zuerst s88- und LENZ-RS-, später auch LocoNet-Bus- entwickelt.

 

In immer wieder verbesserter Form (GBM16X-8A) wurde er bis zum Jahre 2011 gebaut und wird zukünftig durch den 16-kanaligen GBM16XL ersetzt. Als unser Spitzenprodukt erschien 2010 der railCom-fähige Gleisbesetztmelder GBM16XN, der auf 16-Kanälen sowohl den Besetztzustand als auch die Lokomotivnummern anzeigen kann. Die Rückmeldung erfolgt wieder über steckbare Interfaces.

 

Für die elektronische Ausstattung von Modellbahn-Großanlagen (z.B. LOXX) haben wir neben Besetztmeldern auch andere, bewährte Baugruppen entwickelt. Diese finden sie auf unserer Homepage unter der Rubrik „Produkte“.